Kriegsende 11. November 1918 – Kommentar zum Jahrestag: für eine systematische Aufarbeitung des deutschen Kolonialismus!

Zum Jahrestag des Ende des Ersten Weltkriegs am 11. November kommentiert Sebastian Walter, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Sprecher für Antidiskriminierung:

„Heute jährt sich nicht nur das Ende des Ersten Weltkrieges, sondern auch das formale Ende des deutschen Kolonialreichs, in dessen Namen Verbrechen wie der Völkermord an den Herero und Nama im heutigen Namibia verübt wurden. Berlin war ein Dreh- und Angelpunkt des deutschen wie des europäischen Kolonialismus.

Aktuelle Debatten um strukturellen Rassismus, rund um die M*Straße oder das Humboldtforum, verdeutlichen, wie sehr der Kolonialismus bis heute nachwirkt. Es sind Beispiele, die zeigen, wie wichtig Antidiskriminierungs- und Antirassismusarbeit, eine systematische Aufarbeitung des Kolonialismus, die Dekolonisierung von Kultur- und Bildungsinstitutionen sowie des öffentlichen Raums sind.

Wir erwarten daher, dass der Senat die zivilgesellschaftlich getragene Koordinierungsstelle „Decolonize Berlin“ für die Erarbeitung von Maßnahmen mit allen Kräften unterstützt und bis zum Ende dieser Wahlperiode ein gesamtstädtisches postkoloniales Erinnerungskonzept vorlegt.“