Blumen zu Ehren von Hilde Radusch

Am Freitag, den 6. November legte der Schöneberger Abgeordnete Sebastian Walter, MdA, anlässlich des Geburtstags von Hilde Radusch, Blumen an ihrem Gedenkort nieder.

Hilde Radusch war eine Frau mit besonderer Geschichte. Durch ihr offen lesbisches Leben und ihr politisches Engagement in einer Zeit, in der weder das eine noch das andere Selbstverständlich akzeptiert waren, erfuhr sie immer wieder Ausschlüsse, Zurückweisung und während des Nationalsozialismus sogar die Gefährdung ihres Lebens.

Auch das Hilde-Radusch-Denkmal im Regenbogenkiez ist ein besonderer Ort: Entstanden durch das unermüdliche Engagement von ehrenamtlichen lesbisch-feministischen Gruppen, ist es der erste Gedenkort in Berlin, der an eine lesbische Frau erinnert.

Mit ihrem Denkmal trägt Hilde Radusch weiterhin dazu bei, lesbische Sichtbarkeit zu schaffen. Mit meinem Besuch möchte ich sie und ihr Denkmal ehren und lesbische Sichtbarkeit weiter stärken.

Auf der Gedenktafel werden ihre Persönlichkeit und ihr Leben mit folgenden Worten beschrieben: geboren 6.11.1903 – Querdenkerin – Ausbildung am Pestalozzi-Fröbel-Haus – Lesbe – Telefonfräulein – Betriebsrätin – KPD-Stadtverordnete – verfolgt im NS – Frauengefängnis Barnimstraße – Lebensgefährtin Else Klopsch, genannt „Eddy“ – Mittagstisch – 1944/45 untergetaucht überlebt – Mitarbeiterin Bezirksamt Schöneberg – Opfer des Faschismus – politisch heimatlos – Überlebenskünstlerin – freigeistig und spirituell – Lesbengruppe L74 – Frauenprojekt FFBIZ – Netzwerkerin – Katzenliebhaberin – generationsübergreifendes Freundinnennetz – letzte Wohnung Eisenacher Straße 14 – gestorben 2.8.1994.

Selbst diese vielen Facetten aus ihrem Leben und ihrer Persönlichkeit können nur einen kleinen Eindruck von Hilde Raduschs einzigartiem Leben vermitteln.

Rest in Power, liebe Hilde.