Schriftliche Anfrage: Unternehmensziele der Berlinovo im Bezirk Tempelhof-Schöneberg

In seiner Schriftlichen Anfrage „Unternehmensziele der Berlinovo im Bezirk Tempelhof-Schöneberg“ vom 27. Oktober 2020 geht Sebastian Walter, MdA, der Frage nach, wie die Berlinovo Immobilien GmbH ihre wirtschaftlichen Aktivitäten im Bezirk Schöneberger Norden ausgestaltet. Die Berlinovo ist ein Immobilienunternehmen des Landes Berlin.

Aus der Antwort des Senats geht hervor, dass die Berlinovo im Schöneberger Norden an der Bülowstraße über ein Wohngebäude mit über 250 Apartmenteinheiten verfügt. Das Angebot an möbliert vermieteten Apartments richtet sich insbesondere an Mitarbeiter*innen von Behörden und Unternehmen, die nur temporär eine Unterkunft benötigen. Im Durchschnitt werden die Apartments für 10 Monate vermietet.

Sebastian Walter, MdA, kommentiert hierzu:

„Der Schöneberger Norden ist von Gentrifizierung bedroht und zum Teil von erheblicher Armut betroffen. Der Bedarf an preiswertem Wohnraum gerade auch für Ein-Personen-Haushalte kann schon lange nicht mehr gedeckt werden. Viele langjährige Anwohner*innen sind daher gezwungen, bei Mieterhöhungen oder bei der Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen ihren angestammten Kiez zu verlassen. Das Angebot der Berlinovo wirkt insofern wie aus der Zeit gefallen und geht an dem tatsächlichen Bedarf vor Ort völlig vorbei. Ich erwarte, dass die Berlinovo diese Standortfaktoren berücksichtigt und ihr Angebot entsprechend sozial, nachhaltig und verantwortungsvoll für den Kiez ausgestaltet mit Wohnraum für alle. Die Behauptung, sie würde „in besonderer Form Verantwortung für faire Wohnungsmieten, für zukunftsorientiertes Bestandsmanagement und für ein gutes Miteinander“ wirkt an der Realität vorbei.

Auch das soziale Engagement ist dringend ausbaufähig. Die Berlinovo betont zwar ihre soziale Verantwortung für die Stadt, indem sie u.a. Kinder- und Jugendprojekte in Berlin fördert. Davon kommt aber nichts in der unmittelbaren Nachbarschaft im Schöneberger Norden an. Auch hier erwarte ich mehr Einsatz von dem landeseigenen Unternehmen, etwa durch die Kooperation mit sozialen Trägern und Initiativen im Kiez und vor Ort.“


Die Schriftliche Anfrage zur Berlinovo Immobilien GmbH und die Antworten des Senats finden Sie hier.