Sebastian Walter kommentiert den Diskriminierungsstreit um juristische Prüfungen

Nach dem Aufruf von Senator Dr. Behrendt vom 11. Juni 2020, „Richterinnen und Staatsanwältinnen für eine Tätigkeit als Prüferin beim Gemeinsamen Juristischen Prüfungsamt zu gewinnen“, wurden Stimmen laut, dies würde Männern Diskriminierung unterstellen. Sebastian Walter, MdA, Sprecher für Antidiskriminierungspolitik kommentiert:

„Von einer Gesellschaft, in der Frauen gleichberechtigt sind, profitieren alle Geschlechter“

„Es ist ein alter antifeministischer Hut und Vertretern einer sozialdemokratischen Partei unwürdig, Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen als vermeintliche Diskriminierung von Männern zu delegitimieren. Das Gegenteil ist richtig: von einer Gesellschaft, in der Frauen gleichberechtigt sind, profitieren alle Geschlechter. Das gilt genauso für geschlechterdiverse Teams, sei es im Arbeitsleben, in der Politik oder auch in der juristischen Ausbildung. Es ist daher ein absolut richtiger Schritt, gezielt Richterinnen und Staatsanwältinnen für die Besetzung der Prüfungskommissionen für das erste und zweite juristische Staatsexamen anzuwerben. Die strukturelle Benachteiligung von Examenskandidatinnen bei der Benotung ist im Jahr 2020 ein Skandal und darf von Politik nicht einfach hingenommen werden.“